In diesem Artikel wird erklärt was ein Server ist und wie dieser funktioniert.
Was ist ein Server überhaupt?
Ein Server ist im Prinzip ein Computer, der erstens mit spezieller Hardware ausgestattet ist, die einen Dauerbetrieb erlaubt und zweitens, 24 Stunden, 7 Tage die Woche läuft und über eine IP-Adresse und/oder Domain im Internet erreichbar ist.
Die spezielle Serverhardware ist oft Leistungsstärker als die in handelsüblichen Desktop-PCs und zudem robuster und für den Dauerbetrieb ausgelegt, was sich vor allem durch die Nutzung spezieller Festplatten bemerkbar macht, welche extra für den Dauerbetrieb und die daraus resultierende Belastung ausgelegt ist. Als Betriebssystem kommt zumeist Linux oder Windows Server zum Einsatz.
Wie wird ein Server betrieben?
Der Server befindet sich meist in sogenannten Server-Racks, das sind im Prinzip Regale, in welche mehrere Server übereinander gelagert und betrieben werden können. Die Server-Racks stehen wiederum in Rechenzentren, oft mit tausenden anderen Racks, die dort alle mit Strom und einer Internetverbindung versorgt werden.
Viele Rechenzentren sind dabei mit Gigabit-Leitungen angebunden, um schnelle Übertragungen zu ermöglichen.
Im Vergleich dazu bieten herkömmliche Internetleitungen für Zuhause oft nur wenige Prozent dieser Übertragungsrate (25 Mbit/s entsprechen gerade einmal etwa 3% der Übertragungsrate).
Server bieten zumeist keine grafische Benutzeroberfläche wie beispielsweise der Windows-Desktop eine ist, sondern lassen sich mittels Kommandozeile steuern.
Wie kann man auf den Server zugreifen?
Da ein Server an das Internet angeschlossen ist, kann der Zugriff auf diesen simpel über eine IP-Adresse erfolgen. Der Server ist im Rechenzentrum mit einem Router verbunden, welcher das Routing, also die Zuordnung zwischen externer IP-Adresse (die weltweit erreichbar ist) und dem einzelnen Server im Rechenzentrum übernimmt.
Zusätzlich zur IP-Adresse können eine oder mehrere Domains auf den Server aufgeschaltet werden, die dann beim Aufruf dieser im Hintergrund zur IP-Adresse aufgelöst werden.
Kann man einen Server zuhause betreiben?
Prinzipiell ist der Betrieb eines eigenen Servers ohne Probleme von Zuhause aus möglich, sogar mit einem handelsüblichen Desktop-PC oder Laptop. Jedoch gibt es mehrere Faktoren, die gegen den sinnvollen, dauerhaften Betrieb sprechen. Zunächst sei dort die deutlich geringere Übertragungsrate genannt. Die Upload-Geschwindigkeit ist dafür maßgeblich entscheidend, wie schnell andere Personen Daten auf dem Server abrufen können, meist liegt diese nur zwischen 1 und 5 Mbit/s.
Zusätzlich zur geringen Übertragungsrate sind auch die Stromkosten nicht zu unterschätzen, was einen dauerhaften Betrieb sehr kostspielig macht. Die Betreiber von Rechenzentren haben meist spezielle Verträge, was den Betrieb eines einzelnen Servers deutlich günstiger gestaltet. Ein weitere Faktor ist, dass handelsübliche Festplatten nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt sind und bei diesen somit schnell ein Defekt auftreten kann.
Server mieten
Möchte man einen Server betreiben, kann dieser über Internet Service Provider (ISP) gemietet werden. Es gibt dabei im Grund zwei verschiedene Arten von Servern und Vermietung.
Dedicated Root-Server
Ein dedizierter Root-Server ist ein physischer Server, der komplett selbst verwaltet werden kann. Alle Ressourcen können vollständig alleine genutzt werden. Man hat Zugriff auf diesen mittels SSH und kann in der Kommandozeile auch administrative Befehle ausführen. Jeder Mieter ist komplett selbst für den Betrieb und die Sicherheit zuständig.
Virtual (Root-)Server (vServer)
Ein virtueller Root-Server ist ein visualisierter Server, der sich zusammen mit einigen anderen virtualisierten Server einen dedizierten Root-Server teilt. Die Ressourcen werden dabei unter allen virtualisierten Servern geteilt, wobei diese meist je Server limitiert sind. Auch hier besteht Zugriff mittels SSH, für den Betrieb ist jedoch zusätzlich auch der ISP verantwortlich.
Managed Serverhosting
Beim Managed Serverhosting können sowohl dedizierte, als auch virtualisierte Server verwendet werden. Der Unterschied besteht darin, dass sich der ISP maßgeblich um den Betrieb, die Sicherheit und die Konfiguration des Servers kümmert und der Mieter teilweise auch nur eingeschränkten Zugriff auf den Server hat. Neben den Gebühren für die Servermiete, verlangt der ISP eine Gebühr für die Verwaltung.
Vor der Miete eines Servers, sollten Grundkenntnisse im Umgang mit der Kommandozeile und mit der Sicherung von Computersystemen, wie beispielsweise der Einrichtung einer Firewall vorhanden sein. Jeder Betreiber eines Servers ist für diesen verantwortlich und kann auch entsprechend straf- und zivilrechtlich für diesen Verantwortlich gemacht werden!
ISPs für Server
Für die Wahl des Servers und ISPs sind ähnliche Faktoren wichtig, wie bei der Wahl des passenden Hosting Providers für Webspace, weshalb wir an dieser Stelle auf diesen Artikel verweisen.
- OVH ist europäischer Marktführer im Hosting-Bereich und betreibt über 170.000 Server in fünfzehn Rechenzentren
- Kimsufi ist eine Untermarke von OVH für günstige dedizierte Root-Server
- Hetzner ist einer der größten deutschen Internet Service Provider für dedizierte und virtualisierte Server
- Server4You bietet ebenfalls dedizierte und virtuelle Server
Auch zwischen den verschiedenen Anbietern bietet sich ein Vergleich, hinsichtlich Funktionen, Ressourcen, Laufzeit und Preis an.